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Das zweite Kind. {Gedankenfrei #01}

Donnerstag, 28. Januar 2016

Vielleicht wird sich der eine oder andere Leser noch an meinen damaligen Blog erinnern, der von meiner ersten Tochter handelte. Jeden Schritt habe ich schriftlich und fotografisch festgehalten, jedes neu erlernte Wort der Großmaus niedergeschrieben – über die gesamte Entwicklung und meine starke Liebe zu dem kleinen Wesen habe ich in Tagebuchform berichtet. Bis zum zweiten Geburtstag - ein halbes Jahr bevor sie zur großen Schwester wurde, habe ich den Blog inoffiziell beendet. Es gab einige Gründe dafür, die jetzt aber kein Thema sein sollen. Nur eines möchte ich damit ausdrücken: bei der Kleinsten habe ich keinen einzigen Blogeintrag verfasst, kein Tagebuch geführt. Nichts. Das geschah nicht aus mangelnder Liebe, nein, ich liebe sie genauso stark wie die Großmaus, vielmehr hatte ich entweder keine Zeit, Kraft oder es fehlte schlichtweg die Lust mich an den Pc zu setzen. Damals noch in jeder freien Minute euphorisch (aber auch saumüde) zum Pc gestürzt, habe ich, eben anders als beim ersten Kind, dieses Mal meine Feierabendminuten im Bett verbracht. Hauptsächlich schlafend. Neben meinem Baby liegend. Trash Tv schauend (Dschungelcamp als Einschlafhilfe: mega!). Und in der restlichen Zeit habe ich versucht, meiner Großmaus gerecht zu werden. Und soll ich euch etwas verraten? Es war gut so. Ich musste meine Kraft anders einteilen. Ich habe gelernt, dass ich Ruhephasen brauche.

Wenn es doch nur dabei bleiben könnte. Klein P. musste aber auch richtige Abstriche machen. Es reicht nicht, dass sie niemals ihre unglaublich schnelle und spannende Entwicklung nachlesen werden kann, nein, sie durfte auch erst mit einem Jahr zum ersten Mal hemmungslos mit Fingerfarben panschen. Also so richtig. Ganzkörperselbstbemalung. Das fiel mir aber erst genau in diesem Moment auf. Die Zeit rast beim zweiten Kind noch mehr als beim ersten. Kaum zu glauben, aber es ist so. Der Tag ist voll mit anderen Sachen. Das Großkind will bespaßt werden, möchte in den Kindergarten, von dort auch wieder abgeholt werden, zwischendurch wird geschlafen, dann kommt auch noch Hunger auf, Einschlafritual… zack… 20:15 Uhr –das Trash-Einschlaf-TV-Programm ruft. Der Tag ist vorbei. Wo in der Wattebauschwelt beim ersten Baby noch alle Sinne in Pekip, Babymassage, Krabbeltreff und daheim angeregt wurden – man möchte ja bloß nichts falsch machen oder hinterher sagen müssen, das arme Baby hätte die Chance des Lebens gehabt, aber nicht ergreifen können -, läuft das zweite Kind einfach so nebenbei mit. Mein kleines Mädchen hat sich trotzallem hervorragend entwickelt.

Was ich als Pro verbuche ist, dass mein zweites Mini-me nicht in Watte gepackt wurde. Klein P. hatte es auch nicht einfach: der Anfang unserer Stillbeziehung verlief schleppend und war gehörig anstrengend. Trotzdem klammerte ich nicht oder war immer in Sorge. Ganz im Gegenteil, sie durfte viel mehr austesten. Auch hier hieß es: Kraftreserven nicht sofort aufbrauchen. Lass das Baby mal diesen komischen schleimigen Knäul da hinten aufessen, auf das Sofa klettern, vom Sofa fallen oder sonstige crazy Aktionen starten. Es wird es überleben. Und hey, sie lebt tatsächlich noch und  ist eine wahre Frohnatur mit extrem starken Willen, lief schon mit 10 Monaten, brachte sich selbst bei aus dem Becher zu trinken oder mit dem Löffel zu essen. Und sie ist hart im Nehmen, mutig, experimentierfreudig und selbstbewusst. Ich finde das alles echt super.

Auch wenn das zweite Kind, zumindest in unserem Fall, die Klamotten der großen Schwester auftragen muss, die Geschenke kleiner ausfallen, da vieles schon da ist und ich mittlerweile erst recht einsehe, dass es noch gar keine große Rolle spielt in dem Baby- und Kleinkindleben, es mal länger weinen muss, weil z.B. das Geschwisterkind zeitgleich getröstet werden muss – es scheint nichts davon dem glücklichen Aufwachsen im Wege zu stehen. Die Kleinste hat dafür eine deutlich gelassenere Mama, weiter gesteckte Grenzen, durfte viel früher das erste Stück Schokolade kosten und konnte insgesamt entspannter aufwachsen. Außerdem war immer die große Schwester als Vorbild an ihrer Seite… und das wird auch immer so sein. Hat doch was. Oder?


Ich hatte bis jetzt wunderbare (fast) 15 Monate mit beiden Mädels. Ich habe es genossen, dass nicht alles neu (und irgendwie unheimlich) war und ich mein zweites Baby tatsächlich mehr genießen konnte, obwohl es z.B. deutlich weniger Kuschelzeit gab. Wir sind uns sehr nah. Jetzt ist die Zeit gekommen, dass ich mein zweites Baby loslassen muss. Nächste Woche fängt die Eingewöhnung in der Krippe an, da ich arbeiten muss (darf). Und dieses Mal ist der Papa derjenige, der die Kleinste auf diesem großen Weg begleitet. Mein Herz blutet… wie bei der Großmaus damals, als sie zur Tagesmutter ging, während ich arbeitete. Es fühlt sich sogar noch schlimmer an, weil ich schon weiß, was sich verändern wird. Aber darüber schreibe ich ein anderes Mal.

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht beim zweiten Kind? Wurde bei Euch auch alles irgendwie lockerer und entspannter? Wie wird es wohl bei einem dritten Kind sein?

Neues Jahr, neuer Blog.

Samstag, 16. Januar 2016

Willkommen bei Familie Wunderglück :)



Manchmal ist es notwendig, das letzte Kapitel im Buch zu schreiben und es abzuschließen. Und dann ist es irgendwann vielleicht  an der Zeit, eine Fortsetzung zu verfassen. Alles bleibt anders. Auch bei Familie Wunderglück. Das Tagebuch der Großmaus bleibt für sie geöffnet. Nur für sie. Und hier ist Raum für die gemeinsame Zeit der Großmaus, der Kleinsten und zwei verschrobenen Elternteilen. Hauptsächlich ist hier Platz für meine Gedanken, denn der Zwergenpapa hält eigentlich gar nichts von Bloggereien und dem ganzen Internetkram. Warum er nachts dann trotzdem stundenlang am Pc sitzt, ist mir schleierhaft. Ich muss aber auch nicht alles verstehen, schon gar nicht den Zwergenpapa.

Wir, die Familie Wunderglück, sind frischgebackene Oberbayer, im Hause der Schwiegereltern (echte Berliner, mit ebensolcher Schnauze) noch in WG ähnlichen Zuständen lebend. Man könnte meinen, wir sind Teil eines Museums: in diesem uralten Bauernhaus ist alles in einer längst vergangen Zeit stehengeblieben, was charmant, aber auch bedrückend sein kann. Deftigen Hausmannskost trifft auf Holz und Ölöfen. Es ist viel zu tun. Bis wir eine eigenständige Wohnung haben, ich nachts nicht mehr, auf dem Weg zur Toilette - schlaftrunken mit Outdoorbrust (ja, es wird noch gestillt) - Schwiegermutter oder –Vater über den Weg laufe, werden noch viele Monate vergehen, manche Verzweiflungsträne fließen und allerhand Nerven blankliegen. Und hey, bei alledem dürft IHR mit dabei sein. Hierzu wird es vielleicht eine eigene Kategorie geben. Renovirrenanstalt oder so.



Die Familie Wunderglück besteht aus:

Großmaus, 3,5 Jahre alt, sehr phantasiebegabt, Kreativling, Zuckerschnute, Papakind, rotzfrech und doch eine zarte Seele, immer am reimen oder singen.

Kleinste, 14 Monate alt, Räubertochter, immer auf Achse, am liebsten mit Essbarem in der Hand, Haudegen, weiß was sie will, Schlawiner, absolutes Mamakind.

Muttertier, 36, Herzbluterzieherin, arbeitet mit pubertierenden Engeln, rockendes Weichei, 1000 Ideen im Kopf, 0,5 davon verwirklicht, liebt Ordnung, lebt chaotisch, Rotwein und gutes Essen gegen Bikinifigur 2067.

Zwergenpapa, 40, im Herzen Fußballprofi, Rocker im Schafspelz, für immer 15, Papa aus Leidenschaft, liebenswerter Chaot.

2 Chaoshunde.


Warum genau will sie denn nun wieder bloggen, die Frau Wunderglück? Zu verdanken habe ich das einem Herzmenschen. Die wundervolle Sahra, deren Blog Drei Herzen zu meinen Liebsten gehört, hat sich meiner angenommen und einfach so, ohne etwas von mir zu erwarten, einen neuen Blog aufgebaut. Von vorne bis hinten. Sie hat sich die Zeit genommen und gebastelt. Und das allein ist Motivation genug, um hier zu schreiben. Ich danke dir sehr, liebe Sahra. Es bedeutet mir so viel!


Nun gilt dieser Post als Vorwort. Und mal sehen wohin das noch führen wird und wer mit mir auf diese Reise geht.


Habt es fein!

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